Die Sprache der Selbst-Liebe – Teil 2 Für eine gute Beziehung zu dir und deinem Partner

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Die Sprache der Selbst-Liebe – Teil 2 Für eine gute Beziehung zu dir und deinem Partner

Dieser Artikel ist die Fortsetzung zum Blogartikel “Die Sprache der Selbst-Liebe” mit Schwerpunkt auf Paarbeziehung und Impulse, wie du zuerst die Selbst-Liebe stärken kannst.
Achtung! Dies kann auch deinen Blick auf eine vergangene Beziehung und die zu deinen Eltern massiv positiv verändern.

Bevor du weiterliest, überlege mal für dich:
Wie erkennst du, dass dir Liebe bzw. Wertschätzung entgegengebracht wird.
Wie erwartest du Liebe?
Fühlst du dich geliebt? Weißt du, dass du geliebt wirst und gleichzeitig fehlt noch etwas?
Mit der Sprache der Liebe ist es ähnlich, wie mit unseren Werten:

So entstehen unsere Werte und auch die Form, in der wir uns Liebe und Anerkennung wünschen.
Gerade in Paarbeziehung werfen wir all unsere Erwartungen in den Ring und messen unseren Partner mit Maßstäben, die auf unsere Eltern justiert wurden. Oftmals leben wir entweder das Leben unserer Eltern nach mit ähnlichen Verhalten oder auch genau das Gegenteil, was meist nicht zu weniger Komplikationen führt.

Die Veränderung geht in mehreren Schritten

  1. Erkenne, was dir früher gefehlt hat und du dir heute (immer noch) so sehr wünscht.
  2. Forsche, in welcher Form deine Eltern dir dennoch ihre Liebe entgegengebracht haben.
  3. Prüfe, in welcher Form dein Partner dir seine Liebe und Anerkennung zeigt.
  4. Beginne dir das, was du dir so sehr wünscht, zu allererst selbst zu geben.
  5. Frage deinen Partner, wie er erkennt, dass du ihm/ihr Liebe schenkst.
  6. Passe auch an, wie du deinem Partner zeigst, wie sehr du ihn liebst und wertschätzt.

Mir ist hier auch eines ganz wichtig: Wenn die Veränderung des eigenen Verhaltens aus der Erkenntnis und auch dem neuen Wissen entspringt, dann ist es das Ergebnis von mehr Bewusstsein für die Strukturen – die eigenen und die des Partners. Es soll nicht darauf hinauslaufen, dass ich meinem Partner mitteile, wie er mir ab sofort seine Liebe zeigen soll. Denn ich möchte so geliebt werden, wie ich bin. Das Gleiche darf ich meinem Partner zugestehen.

Vielmehr geht es um zwei entscheidende Dinge:

Die Geschenke der vermeintlich fehlenden Liebe in der Kindheit

Es gibt bekanntlich keine Nachteile ohne auch die positiven Seiten. Darum ist hier auch noch ein anderer Aspekt sehr wichtig: Die Frage, was wir als Kinder daraus gemacht haben. Wie haben wir unser Verhalten dadurch angepasst? Sind wir dadurch, dass wir uns ungesehen gefühlt haben, zu fleissigen Menschen geworden, die weitere Talente dadurch entwickelt haben?
Ich sehe unsere Kindheit auch als Trainingslager für ausserordentliche Fähigkeiten. Hier entstehen gerade durch Un-annehm-lichkeiten besondere Eigenschaften wie Fleiß und Disziplin. Auch besondere Sensitivität entwickelt sich dadurch, die, auch wenn sie uns manchmal überfordert, gute Dienste in unserem Erwachsenemleben leistet.

Die gute Nachricht: wenn wir den Schmerz der Un-annehm-lichkeit auflösen, indem wir einen neuen Blick dafür entwickeln und die Tatsachen annehmen, verlieren wir dennoch nicht unsere Talente und Fähigkeiten. Lediglich die Trigger werden schwächer und können sogar ganz verschwinden oder sich im besten Fall für uns in Momente der Dankbarkeit wandeln.

Bei den unterschiedlichen Sprachen der Liebe sind immer verschiedene Perspektiven nötig. Die, des Sendenden, die des Empfangenden und ein Blick zurück in die Vergangenheit, wo unsere Vorliebe für eine oder mehrere Möglichkeiten entstanden ist. Das möchte ich hier weiter beleuchten.

Lob und Anerkennung

Für die meisten ist es die einfachste Form ihre Liebe zu zeigen: die drei Worte “Ich liebe dich.”
Doch nicht jeder hat so ein einfaches und gutes Verhältnis zu den Worten und allgemein zu Lob und Anerkennung. Vielleicht kennst du auch den Ausspruch “Nicht geschimpft ist schon genug gelobt.” Und genau so sind viele von uns aufgewachsen. Als Kinder war es für uns wichtig, wahrgenommen zu werden. Wenn dies nur erfolgt, wenn wir kritisiert werden, entwickelt sich nur das Gefühl nicht gut genug zu sein.
Wie klingen die Worte “Ich liebe dich”? Kannst du sie einfach so annehmen. Manchmal braucht es einen weiteren Kanal, der den ersten verifiziert, damit wir die Botschaft annehmen können.
Was wäre das, was du brauchst, damit du vollends überzeugt bist?
Vervollständige den Satz: “Wenn er/sie mich wirklich lieben würde, dann würde er/sie ……”
Wenn hier z.B. “… mehr Zeit mit mit verbringen” herauskommt, bist du auf dem nächsten Kanal empfänglich:

Zweisamkeit

Zeit zu zweit ist schon was schönes, oder?
Wie viel Zeit haben deine Eltern früher mit dir verbracht? Wirklich mit dir! Damit ist nicht gemeint, dass sie dich mit zu Terminen mitgenommen haben, etc. Es geht hier um wahrliche Qualitätszeit.
Wenn sie keine extra Zeit für dich hatten, kann es sein, dass in dir ein Glaubenssatz wie “Ich bin nicht wichtig” ist, den du auch mit nicht geliebt sein verbindest.
Mein Eltern waren sehr beschäftigt mit ihrer Berufstätigkeit. Dadurch gab es nur wenig gemeinsame Zeit. Die Urlaube gingen immer max. über ein verlängertes Wochenende in die Berge – viel Autofahren und Volksmusik hören, ist das, was ich damit eher negativ verbinde.
Heute weiß ich, dass sie alles gegeben haben, damit wir als Familie genug Einkommen hatten und auch ein wenig Geld und Zeit für gemeinsame Ausflüge.
Manchmal wird fehlende Zeit auch mit dem nächsten Punkt kompensiert:

Geschenke

Gibt es immer mal ein Mitbringsel, vielleicht ein Blumenstrauß oder die Lieblings-Leckerei kommt mit in den Wocheneinkauf? Wie hoch werden gegenseitige Geschenke in der Beziehung bewertet? Gibt es überhaupt Geschenke oder nicht? Und ist das für beide ok?
Eine Freundin hatte eine Mutter, die wenig Zeit für sie hatte und sie stattdessen immer mit Geschenken überhäuft hat. Für sie waren Geschenke immer mit einem Gefühl von Bestechung oder Gewissens-beruhigung verbunden.
Es kann allerdings auch anders herum sein. Eine Klientin berichtete, dass sie häufig das kleinere Geschenk oder eben kein Geschenk erhalten hatte. Die Mutter wusste, dass sie damit besser umgehen konnte als ihre Schwester. Trotzdem hätte sie sich so sehr gewünscht, auch einmal das besondere Geschenk zu erhalten.

Stimmst du damit überein? Bewertest du über die Größe oder Art des Geschenkes, wie viel Liebe und Wertschätzung dir entgegen gebracht wird?

Eine Form von Geschenk, wie Kinder sie gerne ihren Eltern schenken, sind Gutscheine z.B. für Mithilfe im Haushalt.
Das fällt dann schon in den Bereich des nächsten Punkts:

Hilfsbereitschaft

Für mich war als Kind immer gut gesorgt, so dass ich für die “Hilfsbereitschaft” meines Mannes lange blind war, weil ich auch das als Selbstverständlich gesehen habe.
Hilfsbereitschaft kann sowohl tatkräftige Hilfe als auch ein Erlauben und Loslassen bedeuten. Bei vielen Paaren gibt es eine Aufteilung der Aufgaben und damit verbundene Erwartungshaltung. Den Haushalt macht die Frau. Wird Werkzeug benötigt, ist der Mann gefragt. Das ist jetzt etwas überspitzt dargestellt und wird wohl in den seltensten Fällen tatsächlich so sein. Und dennoch spielt hier die Erwartungs- und Wunschhaltung eine große Rolle, wenn wir uns dies aus dem Aspekt der Liebesbezeugung ansehen. Ist es denn wirklich so selbstverständlich, dass der andere diesen Part erfüllt oder erfüllen sollte?
Hilfsbereitschaft wird uns oft erst bewusst, wenn sie fehlt.
Vielleicht hast du auch schon einmal in einem Streit den Satz gehört “Ich tu doch alles für dich”? Dann ist hier möglicherweise dein Partner der Meinung, dass er dir damit seine Liebe zeigt. Vielleicht hat er dies auch so selbst als Kind bei seinen Eltern gelernt und mit in sein Leben genommen.

Hilfsbereitschaft kann auch ein Loslassen sein. Wenn dein Partner dich motiviert, Dinge zu tun, die dir wichtig sind bzw. dir damit hilft, indem er dich nicht demotiviert oder zurückhält. Wie frei bist du in deiner Gestaltung deines Lebens in Übereinkunft mit den Anforderungen an deine Partnerschaft?

Zärtlichkeit

Zärtlichkeit meint weit mehr als Sex zusammen zu erleben. Zärtlichkeit beginnt bereits mit einem zärtlichen, liebevollem Blick. Gerade in Situationen, in denen wir uns selbst nicht gut sind, ist es so wertvoll, eine liebevolle, verständnisvolle Haltung des Partners zu erfahren, der uns nicht noch mehr verurteilt mit seinem Blick, sondern über unsere menschlichen Schwächen weiß – und uns vielleicht gerade deshalb liebt, weil wir nicht immer die Starken sind, die über allen Dingen stehen.

Zärtlichkeit ist eine liebevolle Umarmung beim Wiedersehen oder auch einfach so ohne Grund, ein den anderen Berühren und Spüren. Viele von uns haben gerade diese Art der Liebe nie wirklich erfahren. Dabei war sie mit Sicherheit im Grunde gegeben, denn, das belegen Studien, hätten wir sonst gar nicht überlebt. Denn körperliche Berührung ist ein Grundbedürfnis, welches Stress reguliert, uns ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Und inzwischen wissen wir auch, dass dadurch Oxytocin ausgeschüttet wird – unser Kuschelhormon. Es ist eines unserer Glückshormone und sorgt für mehr Bindung. Ausserdem stärkt es damit auch unser Immunsystem. Kuscheln ist also extrem gesund. Für mich ist eine echte liebevolle Umarmung ein großes Glücksgefühl, das mehr sagt, als Worte es je könnten.

Im Punkt Zärtlichkeit zählt auch die Bereitschaft bzw. der Wunsch mit dem Partner Sexualität zu erleben als ein Zeichen von Liebe. Wenn nicht beide Partner diese Sprache als Hauptsprache haben, kann es auch hier zu Misskommunikation führen. Im Gegensatz kann eine für beide erfüllende Sexualität auch eine Beziehung stärken. Das heißt nicht, dass eine Partnerschaft ohne Sexualität nicht funktionieren kann. Es kommt einfach immer darauf an, welche Grundbedürfnisse beide an eine gute und liebevolle Beziehung auf Augenhöhe haben.

Welches ist deine Muttersprache der Liebe?

Bestimmt hast du inzwischen erkannt, welche deine Muttersprache der Liebe ist. Vielleicht gibt es auch mehrere und es gibt einen Score.
Dann geht es nun erst einmal darum, die Liebe zu dir selbst neu zum Erblühen zu bringen.
Wenn du erst einmal in deiner Selbst-Liebe angekommen bist, wird die Liebe zu deinem Partner eine ganz andere Qualität bekommen. Dann brauchen wir unseren Partner nicht mehr dazu, dass er unsere Bedürfnisse stillt und die Liebe kann frei fließen. Aber Achtung! Die Entwicklung von Selbst-Liebe geht nicht auf Knopfdruck. Das ist ein Prozess, der Raum und Zeit braucht.

Wie kannst du die Liebe, Anerkennung und Wertschätzung in dir und für dich gedeihen lassen?

Am Anfang jeder Veränderung ist Bewusstheit. Wie verhalte ich mich mir gegenüber und was wünsche ich mir? Wie kann ich mir selbst die beste Freundin / der beste Freund bzw. Unterstützer/-in auf meinem Weg zur Selbst-Liebe sein? Hier einige Beispiele als Anregung:

Entwickle Lob und Anerkennung für dich selbst

Sprich freundlich mit dir. Wenn du Dinge gut gemacht hast, feiere dich dafür – auch kleine Dinge, die geklappt haben. Sei nachsichtig, wenn Dinge nicht klappen. Wenn du dich schon ärgerst, dann sei auch wieder gut mit dir.
Sprich mutmachende Botschaften und blick dir dabei in die Augen. Das kann morgens am Badezimmerspiegel sein oder unterwegs. Was spricht dagegen, deinem Spiegelbild in einem Schaufenster zuzuzwinkern? Keine Angst. Das ist nicht abgehoben, höchstens ein wenig ver-rückt von den “normalen” Menschen, die sich immer nur selbst kritisieren und keinen guten Gedanken über sich selbst pflegen.

Verbringe Qualitätszeit mit dir

Welche Aktivitäten machen dir Spaß? Fahrradfahren, Chillen, Musikhören, Tanzen,…? Vielleicht ist es auch eine Teezermonie oder ein Bad mit Kerzenschein. Tanke Energie, indem du gute Zeit mit dir selbst verbringst. Für mich sind das auch ausgedehnte Waldaufenthalte. Dort komme ich ganz bei mir an und spüre mich wieder indem ich mit allen Sinnen zum Wald Kontakt aufnehme. Ich liebe diese ganz besondere Me-Time.
Wie wichtig ist dir deine Qualitätszeit? Sorge dafür, dass die Termine mit dir genauso wichtig sind, wie mit anderen. Plane diese Zeiten fest ein und trage sie auch in deinen Kalender ein.

Geschenke

Mit wieviel Liebe suchst du Geschenke für Freunde aus? Mach das mal mit dir selbst. Was spricht dagegen sich auch mal selbst einen Strauß Blumen zu kaufen oder ein schönes Accessoire für die Wohnung? Beschenke dich selbst, um dir damit eine Freude zu machen – nicht um eine Leere zu füllen.
Ein Geschenk für dich kann auch eine Massage sein, die dur dir für deinen Körper gönnst. Für dein Wohlbefinden kann auch ein Coaching ein Geschenk sein, das du dir selbst gönnst.

Unterstütze dich selbst

Stellt dir immer mal die Fragen: Was braucht es in mir gerade? Wie geht es mir? Wie kann ich mir selbst hilfreich sein?
Vielleicht braucht es einfach öfter ein JA zu dir und ein NEIN für ein gutgemeintes Angebot oder eine Bitte. Dich stark zu machen für deine Wünsche und Bedürfnisse kann dir weiterhelfen um mehr bei dir, in dir und bei deiner Selbstliebe anzukommen.

Sei liebevoll und zärtlich mit dir selbst

Eine Berührung kann auch ein Blick sein, zärtlich, liebevoll, mitfühlend und großzügig.
Und natürlich fördert es deine Selbstliebe, wenn du auch deinen Körper liebevoll berührst.
Das können einfache Streicheleinheiten sein beim Eincremen nach dem Duschen oder der Hände unterwegs. Vielleicht magst du beginnen, auch deine bisher eher ungeliebten Körperbereiche anzunehmen und immer mehr anzuerkennen. An alle Mütter: Unser Körper hat schon echt Großes geleistet. Wenn man ihm das ansieht, ist das nur noch mehr Anerkennung und Liebe wert.

Mir ist bewusst, dass alles, was ich in diesem Artikel geschrieben habe, nur ein winziger Bruchteil aller Aspekte ist, welche man einbeziehen und beleuchten könnte. Mein Bestreben war, deinen Blickwinkel zu weiten und deine Bedürfnisse in der Liebe zu dir selbst und deinem Partner neu zu überdenken und mit neuen Perspektiven anzureichern.
Gerne unterstütze ich dich auch mit Coaching bzw. Mentoring online oder auch in der Natur, um deine Themen aus der Vergangenheit zu lösen und so mehr Freiheit in dein Leben zu bringen.

Ich nutze die Sprachen der Liebe auch in meinen Coachings und bin selbst immer wieder begeistert, was sich dabei wunderbar verändern kann. Lies gerne die letzte Bewertung auf Proven Expert dazu. Hier haben wir damit gearbeitet. Wenn du selbst noch festhängst, lass uns mal sprechen, ob eventuell ein Coaching weiterhelfen könnte.

Schreibe mir gerne, wie dir der Artikel und auch der Teil 1 gefallen hat und was es evtl. bei dir bewirkt hat.
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